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Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Königstein

Feuerschutz hat es wahrscheinlich schon gegeben, seit die Menschen sich Behausungen bauten und nicht mehr in Höhlen wohnten, nur organisiert war er noch nicht. Bedingt durch die enge Bauweise, die umfangreiche Verwendung von Holz als Baumaterial und Stroh als Dacheindeckung bedurfte es nicht einmal des Blitzschlags oder einer Unvorsichtigkeit, um einen Brand auszulösen, der dann katastrophale Ausmaße annahm und nicht nur ein Gebäude, sondern auch die Nachbarschaft einäscherte.

1700 - 1899

Folgende Aufzeichnungen im Salbuch (Urkundenbuch-Grundbuch) im Staatsarchiv Amberg weisen schon auf ein 240-jähriges Lösch- und Feuerwehrwesen im Markt Königstein hin.

  • 1757 wurde von der Gemeinde 2 Hörner für die Nachtwächter angeschafft. Ein Wächter übergibt sie jeweils dem anderen und haftet dafür! Sie hatten die Aufgabe, als Wächter über die Gemeinde zur Vermeidung von Diebstählen als auch zur Meldung von Bränden zu wachen und dies durch ihr Horn anzuzeigen.
  • 1805/06 wurde eine Feuerlöschmaschine angeschafft. Heute weiß man darüber, daß es ein einfaches Gerät war, zu dem man keine große Ausbildung brauchte. Die Leute waren alle ortsansässig und jeder hilfsbereit. Es bedurfte daher keiner großen Organisation nach heutigem Muster.
  • 1810/11 Feuerhäusl neu errichtet, dazu 2 Feuerleitern und 2 Hacken beschafft. Mit dieser Maßnahme wollte man erreichen, daß das gesamte Gerät gesammelt aufbewahrt und jederzeit einsatzbereit ist.
  • 1812 Feuerhäusl vergrößert und neue Feuereimer angeschafft.
  • 1828/29 neue Handfeuerspritzen angeschafft. Die Zeitspanne und das Wort Handfeuerspritze, also in der Mehrzahl, sagen aus, daß die Technik der damaligen Zeit nur langsame Fortschritte machte. Es musste sich wohl um kleinere Geräte gehandelt haben.

Drei Großbrände in Königstein 1832, 1847 und 1848 sind wohl ausschlaggebend gewesen, zur damaligen Zeit eine größere Löschmaschine anzuschaffen.

  • Am Mittwoch, dem 4. April 1832 brach ein Großfeuer aus, bei dem 5 Häuser, nämlich Marktplatz, Haus-Nr. 2, 4, 6 und Oberer Markt, Haus-Nr. 1 und 3 vollkommen niederbrannten.
  • Ein weiteres Großfeuer, das am Freitag, dem 19. März 1847 beim damaligen Bürgermeister und Bäckermeister Blendinger, Marktplatz 10, ausbrach, äscherte 15 Gebäude der Anwesen Hinterer Markt, Haus-Nr. 9, 12, 13, 14, 15, 17, 18, Neuhauser Str. 2, Pfarrweg 3, Oberer Markt 3, Unterer Markt 6, ein. Die Häuser in der Neuhauser Straße mit den Hausnummern 1 und 4 wurden bei diesem Großfeuer beschädigt.
  • Am Mittwoch, dem 30. August 1848 brach durch Schmiedekohle im Oberen Markt, Haus-Nr. 14 wieder ein Großfeuer aus, das 7 Scheunen vollkommen einäscherte.
Großbrand in Königstein am 18. März 1847
Zeichnung des Großbrandes vom 18. März 1847
Diese 3 Großfeuer mögen dann der Anlass gewesen sein, im Jahre 1851 eine Löschmaschine anzuschaffen. Durch den noch vorhandenen Kaufvertrag vom 18.10.1851, der zwischen der Firma J.W. Engelhardt in Fürth und der Marktverwaltung Königstein abgeschlossen wurde, wurde in 9 Vertragspunkte eine als Druckspritze mit Vorderwagen bezeichnete "Feuerlöschmaschine mit 6 weiten Stiefeln, welche 20 Mann zum Pumpen bedarf und pro Minute neun Eimer Wasser fördert", bestellt. "Sie soll den Strahl aus einem Rohre 110 Fuss, bei Anwendung von 2 Rohren zugleich auf 70 Fuss tragen." Diese respektable Höhen wurden an dem 90 Fuss hohen Markierbaum ermessen. (Fuss ist das damalige Maß "Ein Fuß, das sind 29,20 cm" gemeint). Der Preis dieser Löschmaschine betrug 770 Gulden und musste in Raten von jeweils 270 Gulden binnen eines Jahres bezahlt werden. Diese Löschmaschine wurde am 10. Dezember 1851 durch eine Beglaubigung des Königlichen Rektorats der Gewerbe- und Handelsschule auf ihre Ordentlichkeit überprüft. In einem Auszug aus dem Schreiben des Ausschusses der Freiwilligen Feuerwehr Königstein Bezirksamt vom 28. Mai 1869 wird berichtet, "Mit großer Mühe und Aufopferung ist es der Unterzeichneten gelungen auch endlich in dem Markte Königstein eine Feuerwehr zu gründen". Da aber ein solches Institut ohne alle Mittel nichts ins Leben treten kann, so wandte man sich an die Gemeinde Königstein mit der Bitte, "die allernotwendigsten Requisiten" anzuschaffen. Man erteilte von Seite der Verwaltung den Bescheid, daß sie nicht "compitent" sei, Gelder aus der Gemeindekasse zu bewilligen.

Ferner wird an das Kgl. Bezirksamt die Anfrage gestellt, ob die Freiwillige Feuerwehr nicht berechtigt sei, die vorhandenen Requisiten wie Maschine etc. zu benutzen. "Im Falle, daß dieselbe, wie überall der Fall ist, der Feuerwehr zur Verfügung gestellt werden müssen, wird gebeten, an die Verwaltung Königstein die nötigste Weisung ergehen zu lassen, damit man den Hindernissen, welche man mit Vorsatz der Feuerwehr in dem Wege legt, energisch die Spitze bieten kann. Es ist dies um so notwendiger, da es in Königstein sehr hart geht etwas Gutes ins Leben zu rufen. Gehorsamster Ausschuss der Freiwilligen Feuerwehr Königstein Kommandant Paul Lutter, Johann Blendinger."

Dieses Schreiben dürfte wohl der Anlass gewesen sein, aus dem zu damaliger Zeit bestehenden Turnverein am Sonntag, dem 8. Dezember 1872, eine offizielle Freiwillige Feuerwehr zu gründen.
Die Gründungsmitglieder waren:

  • Taubmann Johann, Kommandant von 1872-1893 und von 1897-1913 (von 1882-1919 Bürgermeister)
  • Blendinger Georg
  • Schertl Johann
  • Renner Georg
  • Hartmann Georg
  • Mauer Ernst
  • Gebhard Kasper
  • Grötsch Andreas

Es wurde auch gleich ein Feuerwehrhaus gebaut, und zwar im Unteren Markt gegenüber Hs.-Nr. 24 (Kolb). Dieses Feuerwehrhaus diente auch als Gefängnis und wurde im Zuge des Straßenneubaus um 1952 abgerissen. Als die Regierung der Oberpfalz am 25. Mai 1877 eine neue Feuerlöschordnung aussprach, machte man von Seiten des Königlichen Bezirksamtes Sulzbach den Vorschlag, einen Feuerlöschbezirk mit Königstein, Gaißach und Namsreuth zu bilden und eine zweite gemeinschaftliche Löschmaschine anzuschaffen. Dieser Vorschlag wurde von der Gemeinde Namsreuth am 26. Juni 1877 einstimmig abgelehnt. Auch die Gemeinde Gaißach lehnte am 20. Juli 1877 diesen Vorschlag einstimmig ab, entschloss sich aber am 5. August 1877 dennoch zur Bildung eines Feuerlöschbezirks mit Königstein, ebenso zur Anschaffung einer zweiten Löschmaschine in Königstein, wobei sich die Gemeinde Gaißach mit 1/3 an der Kosten beteiligte. Am 7. Juli 1878 bestellte die Gemeinde Königstein für 1250 Mark bei der Firma Justus Christian Braun in Nürnberg eine vierrädrige Saug- und Druckspritze. Die beiden Feuerlöschmaschinen von 1851 und 1878 wurden erst nach dem 2. Weltkrieg wegen der fehlenden Unterstellmöglichkeit verkauft.

Als am 13. Januar 1880 eine neue polizeiliche Feuerlöschordnung in Kraft trat, wurde die Gemeinde Gaißach unter §12 aufgefordert, eine eigene Feuerwehr aufzustellen, was man zunächst mit der Begründung ablehnte, im Feuerlöschbezirk mit Königstein zu sein und außerdem die neue Löschmaschine mitbezahlt zu haben.

Am Montag, dem 8. März 1880, wurde die Pflichtfeuerwehr Gaißach gegründet, der 51 Feuerwehrmänner angehörten. Aus einem noch vorhandenen Brief vom Kgl. Bezirksamt Sulzbach an die Gemeinde Gaißach wird bestätigt, daß die beiden Gemeinden Königstein und Gaißach (bis zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Gaißach am Sonntag, dem 20. Juli 1902) 22 Jahre in der Gemeinschaft, jedoch gesondert in der Verwaltung, ihre Pflichten als Feuerwehr ausübten.

Bei einer Visitation am Samstag, dem 7. Mai 1887 hatte die Feuerwehr in Königstein 46 Freiwillige und 30 Pflichtfeuerwehrmänner mit dunkelgrauen "Blusen" (früherer Ausdruck für Uniform), 6 Feuereimer von Hanf, 70 m Hanfdruckschläuche gewöhnlich (nicht gummiert) mit Normalgewinde und 30 m ohne Normalgewinde, 5 Saugschläuche, 2 Anstelleitern ohne Stützstangen, 6 Hackenleitern, 4 Dachleitern, 4 Steigerlaternen, 4 Feuerhaken, 2 Signalpfeifen.

Im Jahre 1886 wurden von der Freiwilligen Feuerwehr 17 Übungen und von der Pflichtfeuerwehr 4 Übungen abgehalten."Im Ort befinden sich 3 Brunnen und 2 Feuerweiher, von dem einen Weiher läuft das Wasser durch den Ort". Die Gesamtkosten des Feuerlöschwesens (der Gemeinde und der Feuerwehr) für 1886 betrugen 100 Mark. Am Freitag, dem 27. April 1888, brannte es im Oberen Markt, Hs.-Nr. 18. Als die Feuerwehr eintraf, standen im Oberen Markt bei Hs.-Nr.14 Haus und Stadel in Flammen. Der Brand weitete sich auf 7 Gebäude aus.

Am Donnerstag, dem 16. April 1893 brannte in Döttenreuth ein Wohnhaus. Bei diesem Einsatz wurden dem Königsteiner Spritzenmann Mauer Ernst beide Beine überfahren. Am Samstag, dem 1. Juli 1893 um 2.30 Uhr brannte in Königstein ein Stadel durch Brandstiftung. 44 Mann waren im Einsatz. Vermerk: "Zwei Maschinen im Einsatz, eine Maschine versagte".

Bei einem Großfeuer, das am Freitag, dem 4.Oktober 1895 um 4.15 Uhr in der Neuhauser Straße 17 durch Blitzschlag ausgelöst wurde, brannten 8 Gebäude nieder. 12 Feuerwehren waren im Einsatz: Königstein, Gaißach, Pruihausen, Kürmreuth, Pruppach, Eschenfelden, Edelsfeld, Holnstein, Auerbach, Krottensee, Neuhaus und Velden. Es waren 111 Freiwillige und 20 Pflichtfeuerwehren, sowie 10 Löschmaschinen (plus 1 in Reserve) im Einsatz. Brandende war am 5. Oktober um 15.00 Uhr.

Am Sonntag, dem 19. Juni 1898, feierte man das 25jährige Gründungsfest. Bei der Generalversammlung am Samstag, dem 13. Januar 1900, spendete Telegrafen-Oberingenieur Johann Georg Beringer aus Tutzing (ein gebürtiger Königsteiner) 500 Mark der Feuerwehrstiftung, die daraufhin in Beringer-Stiftung umbenannt wurde. Von den Zinsen dieser Stiftung wurden bedürftige Kameraden unterstützt. Bei der Generalversammlung am Samstag, dem 26. Januar 1901 wurde der Vorschlag, sich eine Fahne anzuschaffen, mit 25 zu 17 Stimmen abgelehnt. Bei der Jahreshauptversammlung am Samstag, dem 23, Februar 1919, spendete man 50 Mark aus der Beringer-Stiftung für das neu zu errichtende Kriegerdenkmal. Von 1919 bis 1932 gibt es keine besonderen Eintragungen (Inflation - Weltwirtschaftskrise - hohe Arbeitslosigkeit). Erst als bei der Jahreshauptversammlung, am Sonntag, dem 3. Januar 1932 Hans Regen zum 1. Kommandanten gewählt wurde, kam wieder ein geregelter Ablauf in die Königsteiner Feuerwehr.

1900 - 1999

Am 26.11.1940 wird berichtet: "Nach Beratung mit den Gemeinderäten und Entschließung des Bürgermeisters wird eine zweirädrige Motorspritze angeschafft". Nach längerer Diskussion bestellte man bei der Firma Paul Ludwig in Bayreuth eine Motorspritze des Typs R 80 Größe 2 mit einer Nennleistung von 800 Ltr./80mWs mit hoch elastik bereiftem Einachsanhänger und 105 m B-Schläuchen zum Preis von 4217,35 RM. Am 10. September 1942 kam vom Staatsministerium die Order, dass die bestellte Motorspritze nicht von der Fa. Paul Ludwig, sondern von der Fa. Konrad Rosenbauer aus Linz an der Donau geliefert wird und dass man einen Zuschuss von 1137 RM bekommt. Es dauerte dann noch bis zum 12. Februar 1943, bis die Tragkraftspritze, und bis zum 30. April 1943, bis der Einachsanhänger geliefert wurden.

Am 30. Januar 1950 übernahm Hans Regen das Amt des 1. Kommandanten und des 1. Vorstands, außerdem wurde ein neuer Motorwagen angefertigt. Hans Regen war es, der die Feuerwehr Königstein nach den Wirren des Krieges wieder aufbaute und sie in unermüdlicher Arbeit zu einer der schlagkräftigsten Wehren des Landkreises Sulzbach-Rosenberg machte. Hans Regen fungierte auch als stellvertretender Kreisbrandinspektor des Landkreises Sulzbach-Rosenberg. Von 1958 bis 1971 übernahm Hermann Joksch das Amt des 1. Kommandanten. Als im Jahre 1952 das alte Feuerwehrhaus abgerissen wurde stellte man die Feuerwehrgerätschaften in der Gemeindescheune in der Neuhauser Straße (jetzt Reifen Gebhard) unter. Im Jahre 1961 erhielt die Wehr von der Firma Ludwig eine neue Tragkraftspritze TS 8/8, im Jahre 1963 ein Tragkraftspritzenfahrzeug und eine 12 Meter Anhängeleiter. Da die Gerätschaften immer mehr und größer wurden, zog man im Jahre 1963 von der Neuhauser Straße in die Auerbacher Straße, Hs.-Nr. 14 (heutiges Anwesen Bunzel), das man im Hand- und Spanndienst umbaute.

Am 23. Mai 1964 wurde mit 3 Gruppen erstmals eine Leistungsprüfung abgelegt. Ein Höhepunkt in der Geschichte der Feuerwehr Königstein war das Gründungsfest anlässlich des 100-jährigen Bestehens, verbunden mit dem Kreisfeuerwehrtag, in der Zeit vom 16. Juni bis 19. Juni 1972.

Am 11. September 1976 fand die offizielle Übergabe des neu erbauten Gerätehauses der Feuerwehr Königstein statt, für das 1971 die Planungen begonnen hatten. Die Gerätehalle weist drei Boxen für Löschfahrzeuge auf. Hinzu kommt noch eine Schlauchtrocknungsanlage und eine Montagegrube. Der Halle schließt sich ein Wohnhaus an, in dem oben eine Wohnung ausgebaut ist. Darunter befinden sich Sanitäranlagen, ein Werkraum bzw. Büro, der Unterrichtsraum sowie ein Waschraum, der später zu einer Küche umgebaut wurde. Die Kosten betrugen rund 400.000 DM, wovon die Gemeinde Königstein 50.000 DM zu tragen hatte.

In der Jahreshauptversammlung 1981 wurde Hermann Joksch nach 34 Jahren aus dem aktiven Dienst verabschiedet und zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Im Jahr 1984 wurde Klaus Luber zum Kommandanten gewählt.

Im Jahr 1992 wurden die Unterstellmöglichkeiten durch den Bau von zwei weiteren Stellplätzen in einer Doppelgarage erweitert. Durch Eigenleistung der Feuerwehr wurden die Kosten von 50.000 DM auf 30.000 DM gesenkt.

Das Gerätehaus von 1976 mit der zusätzlichen Garage (rechts) im Jahr 2018
Das Gerätehaus von 1976 mit der zusätzlichen Garage (rechts) im Jahr 2018

Im Jahr 1997 feierte die Feuerwehr ihr 125-jähriges Gründungsfest. Das Festzelt wurde auf einer Wiese gegenüber des Freibads aufgestellt. Auf dem Gelände wurde später ein Gebäude der Regens-Wagner-Stiftung errichtet.

2000 - heute

2002 übergab Klaus Luber nach 23 Jahren in der Feuerwehrführung (seit 1979) und 18 Jahren als Kommandant (seit 1984) sein Amt an Wolfgang Platzer und verabschiedete sich nach einer Übergangszeit in den Ruhestand. Während seiner Dienstzeit wurden 2 Feuerwehrfahrzeuge beschafft, die zusätzlichen Garagen am Gerätehaus errichtet, sowie eine große Jubiläumsfeier ausgerichtet. Im Jahr 2004 wurde Norbert Kliegel zum neuen Vorstand des Feuerwehrvereins gewählt. Seine Stellvertretung übernahm Hans-Jürgen Pirner.

Nach vielen Jahren im aktiven Feuerwehrdienst musste im Jahr 2010 leider unser altes Löschfahrzeug vom Typ LF 8 ersetzt werden, weil die Wartungskosten nicht mehr tragbar waren und die verladene Technik nicht mehr dem Stand der Zeit entsprach. Als Ersatz wurde ein Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug 20/16 beschafft, das im Dezember in Dienst gestellt wurde.

Die Aufgaben unserer Feuerwehr werden immer vielfältiger und so muss auch die eingesetzte Technik immer weiter wachsen. so konnte am 7. November 2011 beispielsweise eine Wärmebildkamera vom Typ Eagle-X der Firma Scott beschafft werden, mit der die Brandbekämpfung und Personensuche im inneren von verrauchten Gebäuden erheblich erleichtert wird. Die Finanzierung von diesem mittlerweile nicht mehr wegzudenkenden Hilfsmittel wurde dabei fast ausschließlich von den in Königstein ansässigen Hotels, Gasthäusern und Firmen übernommen.

Die Übergabe der neuen Wärmebildkamera von den Vorständen an den Kommandanten
Die Übergabe der neuen Wärmebildkamera von den Vorständen an den Kommandanten

Im Jahr 2015 verstarb leider unser Vorstand und Gerätewart Norbert Kliegel. Sein bisheriger Stellvertreter Hans-Jürgen Pirner übernahm daraufhin den Vorsitz, unterstützt durch Hermann Rumpler.

Im August 2015 gründeten 11 Mitglieder unserer Wehr unter der Führung von Marco Specht eine First Responder Einheit. Mit dieser sollte die medizinische Erstversorgung der Menschen im Gemeindebereich Königstein erheblich verbessert werden. Bereits im ersten Monat ihrer Dienstzeit waren 32 Einsätze zu verzeichnen, wobei diese fast ausschließlich Nachts stattfanden. Nach einem Jahr und über 7000 Stunden Bereitschaftszeit konnte die Einheit zur darauffolgenden Jahreshauptversammlung bereits auf über 100 erfolgreiche Einsätze zurückblicken.

Das First Responder Team bei der Gründung im Jahr 2015
Das First Responder Team bei der Gründung im Jahr 2015

Die Corona-Pandemie stellte unsere Wehr vor die wohl bisher größte Herausforderung. Durch die hohe Infektionsgefahr, sowie die gesetzlichen Vorgaben waren weder Vereinsveranstaltungen, wie zum Beispiel Kameradschaftsabende oder unser Grillfest, noch Übungen erlaubt und möglich. Lediglich im Einsatz trafen die aktiven Kräfte aufeinander und auch dann mussten natürlich die strengen Hygienevorgaben eingehalten werden. Die bereits von Natur aus anstrengende Abarbeitung von Unfällen und Bränden gestaltete sich hierdurch nochmals um einen Großteil schwieriger. Während dieser Zeit fand auch die Ausschreibung und Beschaffung unserer LF20-KatS statt, das trotz schwieriger Bedingungen bei der Planung und Ausführung im Juni 2022 in Empfang genommen werden konnte.

Im selben Jahr feierte unsere Wehr ihr 150-jähriges Bestehen. Wegen der unsicheren Lage während dem Ausklingen der Corona-Pandemie wurde auf ein großes Fest mit Festzelt verzichtet. Stattdessen fanden die Feierlichkeiten am Feuerwehrhaus unter freiem Himmel, sowie in der Fahrzeughalle statt. Als Gäste konnten wir neben den Bewohnern Königsteins vor allem die umliegenden Feuerwehren begrüßen.

Neben der Gewährleistung des Brandschutzes verrichtet die Feuerwehr heute auch bei Verkehrsunfällen, Beseitigung von Ölspuren, Baumfällaktionen, Sturmschäden, Personensuche und sonstigen technischen Hilfeleistungen ihren Dienst.

Im Laufe der Jahrzehnte wurden zur Pflege der Geselligkeit und der Kameradschaft Kameradschaftsabende, Feuerwehrbälle, Ausflüge, Schlacht-, Grill- und Bockbierfeste abgehalten.


Kommandanten der Feuerwehr Königstein

  • 1872 - 1913 Taubmann Johann
  • 1913 - 1924 Blendinger Konrad
  • 1924 - 1929 Ostermann Johann
  • 1929 - 1932 Pirner Johann
  • 1932 - 1945 Regen Johann
  • 1945 - 1946 Steiger Franz
  • 1946 - 1947 Merkl Baptist
  • 1947 - 1948 Merkl Paul
  • 1948 - 1953 Regen Johann
  • 1953 - 1958 Plommer Ludwig
  • 1958 - 1971 Joksch Hermann
  • 1971 - 1984 Hering Hermann
  • 1984 - 2002 Luber Klaus
  • 2002 - heute Platzer Wolfgang

Vorstände des Feuerwehrvereins

  • 1893 - 1910 Merkel Baptist
  • 1910 - 1924 Kliegel Johann
  • 1924 - 1934 Blendinger Konrad
  • 1934 - Neidel Wilhelm sen.
  • 1950 - 1958 Regen Hans
  • 1958 - 1958 Plommer Ludwig
  • 1958 - 1971 Regen Hans
  • 1971 - 1981 Joksch Hermann
  • 1981 - 1984 Hopfengärtner Franz
  • 1984 - 1994 Meidenbauer Hans
  • 1994 - 1998 Koch Reinhold
  • 1998 - 2004 Windisch Norbert
  • 2004 - 2015 Kliegel Norbert
  • 2015 - 2023 Pirner Hans-Jürgen
  • 2023 - heute Brunner Torsten